Eine Ballonfahrt erfordert im Gegensatz zu manch anderer Luftsportart einen erheblich größeren Aufwand.
Wenn die Wetterprognosen günstig erscheinen, beginnt der Pilot bereits mehrere Tage vor einer geplanten Fahrt mit der Organisation. Wenn die Wetterdaten kurz vor dem Start noch immer positiv sind, treffen sich alle Teilnehmer und Mannschaftsmitglieder an einem vereinbarten Treffpunkt und fahren gemeinsam zu einem unserer Startplätze, der erst kurz vor dem Start, entsprechend der Windrichtung, ausgewählt werden kann. Hier wird der Ballon aufgerüstet und startklar gemacht. Dies nimmt etwa 30 Minuten in Anspruch. Dann können alle Mitfahrer einsteigen und der Ballon kann starten.
Nach dem Start verlässt auch die Bodenmannschaft den Startplatz mit dem Verfolgerfahrzeug, um den Ballon bis zur Landung auf der Straße zu begleiten. Bei höherer Windgeschwindigkeit in der Höhe kann es vorkommen, dass der Ballon außer Sichtweite der Verfolger gerät. Trotz bestehender Funkverbindung mit dem Ballon, ist dann das Navigationsgeschick der Mannschaft gefragt. Gelegentllch müssen die Verfolger 50 Straßenkilometer und mehr während einer Verfolgung zurücklegen.
Dann werden Verfolgungs- zu Orientierungsfahrten die richtig Spaß machen. Für erfahrene Verfolger ist das „das Salz in der Suppe“, denn es weckt den sportlichen Ehrgeiz, bei der Landung des Ballons bereits vor Ort zu sein.
Schwieriger wird es, wenn man sich dabei in fremder Landschaft bewegen muss, wie rechts im Bild bei einer Veranstaltung in Magdeburg. In diesem Fall muss die Ortskenntnis eine Karten- Oder GPS Navigation weichen.
In der Luft geht es weitaus gemütlicher zu. In einer Höhe von 200 bis 800 mtr. kann man sich für ca. 1 1/2 Stunden, ohne Motorengeräusch und trennende Flugzeugkabine, einer freien Rundumsicht hingeben, die in keinem anderen Luftfahrzeug so erlebt werden kann.
Normalerweise beträgt die Strecke die bei einer Ballonfahrt zurückgelegt wird, je nach Windgeschwindigkeit, zwischen 10 und 20 km. Ideal aber seltener ist es, wenn in den obengenannten Höhen hohe Windgeschwindigkeiten vorherrschen und am Boden geringe. Dann sind auch 50 km und mehr möglich.
Es kann vorkommen, dass eine Landung an einem sehr ungünstigen Landeort durchgeführt werden muss. Dabei zeigt sich wie hilfreich es ist, wenn die Mannschaft bei der Landung des Ballons bereits vor Ort ist.
Wenn ein gelandeter Ballon aus unwegsamen Gelände geholt werden muss, sind unsere Allradfahrzeuge manchmal unverzichtbar.
Nachdem der Ballon am Landeort wieder verpackt wurde, können sich alle dem geselligen Teil der Ballonfahrt zuwenden, dem Landefest.
Je nach Jahres- und Uhrzeit kehren wir dazu in eine Gaststätte ein oder eröffnen auf freiem Feld ein rustikales Frühstücksbüffet.
Hierbei erfolgt auch die obligatorische Taufe für die erstmals Ballongefahrenen. Diese erfolgt nach Zunft und Ordnung der Ballöner.
Dieser Brauch geht bis auf das Jahr 1783 zurück, als die Ballonfahrt ausschließlich dem Adel vorbehalten war. Folglich muss jeder Mitfahrer von adeligem Stand sein. Und wer’s nicht ist, wird mit der Taufe in den Selben erhoben.
In der Regel kann sich kaum jemand den verliehenen Namen auf Anhieb merken. Darum bekommt jeder Täufling nachträglich diese Taufurkunde mit seinem Namen zugesandt.
Eingerahmt an der Wand, wird diese Urkunde immer eine Erinnerung an ein ganz besonderes Erlebnis sein.